Im Doppelinterview mit dem alten VMM-Hasen Ulrich Pfaffenberger und der Nachwuchsredakteurin Nicole Eidinger zeigt sich, wie sich das redaktionelle Arbeiten im Verlauf der letzten Jahrzehnte verändert hat. Klar ist: Nur gemeinsamen schaffen wir einzigartige Druckerzeugnisse.
Wie seid ihr zu VMM gekommen?
ULRICH PFAFFENBERGER: Ein früherer Kollege, der dort arbeitete, hat mich empfohlen. Vor 25 Jahren suchte VMM jemanden, der das Wirtschaftsmagazin „W-Info“ für München und Oberbayern betreut. Die regionale Wirtschaft ist eines meiner Steckenpferde, sodass ich als freier Redakteur seit 1999 ein fester Bestandteil des Teams bin. 2000 starteten wir das 60-seitige Magazin, das ich jeden Monat redaktionell befüllte. Kurze Zeit später legten wir mit unserem regionalen Wirtschaftsportal B4BSCHWABEN.de den Grundstein dafür, dass wir bis heute Corporate Publishing betreiben. NICOLE EIDINGER: Ich stand kurz vor dem Ende meines Masterstudiums in Germanistik und befand mich auf Jobsuche. Schon früh wusste ich, dass ich später einmal in einem Verlag arbeiten möchte. Das Schreiben war seit der Jugend meine Leidenschaft. Über eine OnlineS tellenanzeige bin ich darauf aufmerksam geworden, dass VMM eine neue Volontärin sucht und habe mich beworben. Was mich am meisten überraschte, war, dass die Zusage für die Stelle gleich am nächsten Morgen kam. Während ich meine Masterarbeit zu Ende schrieb, fing ich erst als Werkstudentin an, bevor im Oktober 2022 mein zweijähriges Volontariat startete.
Wie verlief die redaktionelle Erstellung während eures Volontariats? PFAFFENBERGER: 1982 hatte ich meinen ersten Volontärstag bei einer Tageszeitung. Der Aufwand, um an die Informationen für eine Geschichte heranzukommen, wurde nicht in Stunden, sondern Tagen oder Wochen gemessen. Vieles lief über den Postweg – das World Wide Web wurde nämlich erst 1993 öffentlich zugänglich gemacht. Zur Recherche ging es beispielsweise in die Staatsbibliothek oder persönlich zum Interviewpartner. Ferngespräche mit dem Telefon waren zu dieser Zeit noch teuer, zwölf Sekunden kosteten etwa 60 Pfenning. Somit musste stets die Uhr im Blick behalten werden. Die Artikel wurden auf den Rückseiten von Presseinformationen in der Schreibmaschine getippt. Änderungen sind dabei nicht so einfach möglich, sodass vorab bereits ein gutes Konzept vorbereitet werden musste. EIDINGER: Unsere Print-Produkte erstellen wir heutzutage mit einer großen Bandbreite an digitalen Möglichkeiten. Dank Laptop und Internet sind die Artikel in wenigen Stunden zu Papier gebracht. Während wir uns beispielsweise für Redaktionskonferenzen mit den Kunden zum Austausch vor Ort treffen, finden viele Interviews per Video- oder Telefon-Call statt. Zur internen wie auch externen Kommunikation nutzen wir neben Programmen wie etwa„Microsoft Outlook“ auch „Microsoft Teams“. So gewährleisten wir eine enge und reibungslose Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Beteiligten eines Projektes.
URLICH PFAFFENBERGER
Welche Prozesse laufen vor der Druckabgabe ab?
PFAFFI: Bei der Tageszeitung schickte ich das Manuskript per Rohrpost an die Setzerei. An großen Maschinen haben „Schriftsetzer“, die als Metteure bezeichnet werden, Zeile für Zeile die einzelnen Zeilen aus Blei gegossen und dann in „Schiffen“ die Artikel bereitgestellt. Der erste Abzug hiervon wanderte ins Lektorat, bevor gemeinsam mit den Metteuren das Layout der Zeitungsseite gebaut wurde. Daraus entstand die Vorlage für den Seitendruck. Das Andrucken in der Rotation ist stets ein faszinierender Moment: Wenn man sieht, wie nach den ersten 100 weißen Zeitungen die Farbe langsam anschlägt, und sich Gerüche sowie Geräusche zu einem sinnlichen Erlebnis mischen. Das hat mich wirklich geprägt. Sobald ich Magazine erarbeite, bewegt mich im Hintergrund die Frage: Wie war das alles damals? NICOLE: In unserem Redaktionsprogramm „Adobe InCopy“ trifft Wort auf Bild: Hier konstruieren wir gemeinsam mit den Kolleg:innen von Graphics & Technology das Print-Produkt. Dort setzen wir Änderungen um und lassen bei Bedarf noch einen Lektor Korrektur lesen. Am Abgabetag werfen wir über alles noch einmal einen letzten, prüfenden Blick und bereiten die Druckdaten vor, die im Anschluss gleich digital an die zuständige Druckerei übermittelt werden. Dort wird nicht mehr zum Bleisatz zurückgegriffen, sondern auf elektronische Systeme und beispielsweise das Offsetdruck-Verfahren, das mit wiederverwendbaren Aluminiumdruckplatten ausgeführt wird.
NICOLE EIDINGER
Worauf legt VMM bei seinen Dienstleistungen und den Redaktionsprozessen wert?
PFAFFI: Wir entwickeln sowohl eigene Medien als auch gemeinsame Produkte im Dialog mit den Kunden. Was definitiv feststeht ist, dass wir nie irgendetwas gehabt haben, das von der Stange kam. Wenn Kunden ein Print-Produkt veröffentlichen möchten, haben sie oft ganz verschiedene Vorstellungen. Hier ist es unserer Aufgabe, rauszufiltern, was genau zum Unternehmen passt und ob das, was sie damit ausdrücken möchten, glaubwürdig erscheint. Oft wird auch der Erscheinungsrhythmus unterschätzt. Bei einem monatlichen Magazin sind schlanke Arbeitsprozesse nötig, die schneller ablaufen. Sollte es aber nur ein- bis zweimal jährlich erscheinen, lassen sich komplexere Prozesse über eine längere Zeitschiene steuern. NICOLE: Wir sind fest in der Region verwurzelt und verfügen über ein großes Netzwerk. Dadurch wissen wir ganz genau, wie wir den regionalen Mittelstand mit unserem maßgeschneiderten Content in Augsburg, Bayerisch-Schwaben und in anderen Regionen in Szene setzen können. Um somit für jedes Kommunikationsziel die passende Strategie zu finden, setzen wir auf eine Kombination unserer verschiedenen Print- und Online-Kanäle. Im Vordergrund steht dabei immer die Frage: Wen oder was möchte ich mit meinem Produkt erreichen? Daher ist neben einer guten Planung ebenfalls eine interne sowie externe transparente Kommunikation der Schlüssel.
Was für Vorteile halten Print-Produkte gegenüber digitalen Formaten bereit?
PFAFFI: Ein Magazin zu erhalten, gleicht für mich dem Empfang einer Postkarte: Jemand hat sich die Mühe gemacht, das zu erstellen, zu drucken und zu versenden, um mir eine Freude zu bereiten. Der Charme von Print liegt in der Kommunikationsbrücke und im Ansprechen der emotionalen Welt des Empfängers. Online ist allgegenwärtig, die Print-Botschaft hebt sich hingegen von der Masse ab, weil sie seltener und damit auch wertvoller geworden ist. Und: Ein Magazin oder eine Zeitung kann ich überall lesen, auch ohne Strom oder im Funkloch. NICOLE: Im Printbereich ist es eher möglich, Longreads zu konstruieren. Mit ausführlichen journalistischen Erzählungen tauchen Leser tiefer in die Geschichte ein. Print ist auf eine längere Verweildauer ausgelegt, während das Internet schnelllebig abläuft. Eine Doppelseite lässt sich durch Grafiken und Kontakt- sowie Informationskästen wie ein Schaufenster gestalten. Die einzelnen Bestandteile lenken den Blick der Leser auf das harmonische Ganze. Dieser Aspekt geht beim Scrollen am Handy leider verloren.
Inwiefern beeinflusst Künstliche Intelligenz (KI) das Print-Geschäft?
PFAFFI: Wer jetzt denkt, dass Künstliche Intelligenz unsere Arbeit ersetzen kann, liegt falsch. »Wir sind fest in der Region verwurzelt und verfügen über ein großes Netzwerk. Dadurch wissen wir genau, wie wir den regionalen Mittelstand mit unserem maßgeschneiderten Content in Szene setzen können.« NICOLE EIDINGER Qualifizierungschancengesetz – bringt weiter! Arbeitsagentur fördert die Weiterbildung Beschäftigter in Betrieben Unsere Experten vom Arbeitgeberservice beraten Sie gerne! 0800 4 5555 20 (kostenfrei) Ein Gewinn für Arbeitgeber und Arbeitnehmer Der Bleisatz war einst der Druck-Ursprung eines Artikels. Die textliche Qualität unterscheidet sich deutlich, da der KI-Outcome sich selbst immer ähnlich ist. Ein Beispiel: Angenommen alle Stadtwerke in Deutschland würden ihre Magazine mit ChatGPT erstellen, dann würden sich diese aufgrund der ähnlichen Angebote auch ähnlich lesen. Damit lassen sich folglich weder der Charakter noch die Quintessenz eines Unternehmens einfangen. Das ist aber genau das, was gutes Corporate Publishing leistet. NICOLE: Vor allem wenn es darum geht, Emotionen in die Texte einfließen zu lassen, wird deutlich, dass die Künstliche Intelligenz schwächelt. Sie kann nicht verstehen, was für eine Atmosphäre beispielsweise im Tannheimer Tal oder auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, herrscht, weil sie es nie wahrhaftig erleben kann. Werden diese Momente künstlich erzeugt, erkennt man das sofort. Nichtsdestotrotz dient uns KI als Unterstützung im redaktionellen Alltag – wie etwa beim Brainstorming. Wir haben uns intensiv damit auseinandergesetzt, um dessen Nutzen für die verschiedenen Unternehmensbereiche abzuwägen. Dabei achten wir stets auf die Einhaltung der geltenden Richtlinien sowie des Datenschutzes.
Präsent in Bayerisch-Schwaben: Wir sind eine der großen Genossenschaftsbanken in Bayern. Unsere Kunden sind in Augsburg sowie in den Landkreisen Augsburg und Dillingen zu Hause.
Service und Strategie: Eine starke Bank für eine starke Region“ steht als Wegbegleiter dem Mittelstand zuverlässig und nachhaltig zur Seite. Durch die Kreditversorgung im gewerblichen und privaten Sektor spielt sie eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität. Als Genossenschaft ist „Miteinander“ unser Programm.
Website: vrbank-hg.de
DANIEL SCHICKOR
Abteilungsleiter Vertrieb Gesamtbank
Wenn man sich bei VMM für eine Ausbildungsstelle, ein Volontariat oder auch als Werkstudi bewirbt, fällt garantiert ein Satz: „Wir übernehmen dich anschließend gern, weil wir bilden unsere späteren Fachkräfte ja selber aus!“ Das zeigt auch unser Team: Viele Kolleg:innen sind seit etlichen Jahren dabei. Manchmal gehen die Wege aber auch auseinander – und wir freuen uns (auch mit ein bisschen Stolz) zu sehen, wohin es unsere Ehemaligen verschlägt. <3
»VMM begleitet mich mein ganzes Berufsleben: Angefangen mit dem Volo beim ›WirtschaftsKurier‹ in München, dann Redaktionsleitung in Augsburg bei VMM. Und heute bin ich mit der Story Manufaktur bei gemeinsamen Projekten mit an Bord. Happy Birthday!«
CONSTANZE MEINDL
Head of Content bei Story Manufaktur
»Happy Birthday! Als Volontärin habe ich damals viel gelernt und bin VMM dafür sehr dankbar. Heute gehöre ich zum Team von Regio A³ und mache mich stark für den Wirtschaftsraum Augsburg.«
REBECCA WEINGARTEN
Regio Augsburg Wirtschaft GmbH
»Nette Kollegen, abwechslungsreiche Arbeit und flexible Arbeitszeiten: VMM ist seit über 20 Jahren ein fester Bestandteil in meinem Leben. Von meinem Ausbildungsstart 2001 über zwei Elternzeiten und der HomeOffice-Zeit in der Pandemie. Herzlichen Glückwunsch zum Firmenjubiläum!«
IRIS CVETKOVIC
Ehemals MediengestalterAuszubildende und fester Bestandteil von Graphics & Technology bei VMM
»VMM hat mich gut ausgebildet und super auf die Arbeitswelt vorbereitet. In meiner Ausbildung zum Mediengestalter konnte ich meine ersten Steps im Bereich Videografie machen.«
LINUS POHL
Videograf bei Marius Quast | Monus Media GmbH
»Als Werkstudi bei VMM hatte ich stets ein tolles Team um mich herum, abwechslungsreiche Aufgaben und ein Büro im Herzen Augsburgs. Ich werde immer gerne an diese Zeit zurückdenken.«
CLARA SCHWAB
Master-Studentin
»Während meines Volontariats durfte ich so viele coole Dinge ausprobieren. Mein Highlight ist aber ganz klar die Social-MediaBetreuung von Smooth Jazz – arbeiten an der Algarve, geht’s besser?«
LENA JAUMANN
Hallo Augsburg-Volontärin, heute Werkstudentin
»Seit meinem Ausbildungsstart 2008 durfte ich spannende Projekte begleiten: vom ›Wirtschaftskurier‹ bis zum Bekleben einer ganzen Straßenbahn. Nach meiner Elternzeit bin ich in die Welt der KI eingetaucht und bin gespannt, was es in Zukunft noch alles zu entdecken gibt.«
SIMONE WEIGEL
Ehemals Mediengestalter Auszubildende und fester Bestandteil von Graphics & Technology bei VMM
Unsere Werkzeuge für erfolgreiche Leadgenerierung:
Brand Experience, Storytelling, Social Paid Media, Content-Marketing, Videoproduktion, Webinare, Corporate Influencing
Website: sportbrain.de
CHRISTOPH VON KÜLMER
CEO und LinkedIn Experte